Erste Aufzeichnungen

Schöning , bis Ende 1974 Ortsteil der ehemals politisch selbständigen Gemeinde Westerloh, liegt im Nordwesten des Delbrücker Landes und wird geprägt durch die Emsniederung. Leichter Sandboden bestimmt die landwirtschaftliche Nutzung. Herrschte bis vor einigen Jahren noch die Grünlandnutzung vor, so überwiegt heute nach Abschluss eines Flurbereinigungsverfahrens, der Getreide-, insbesondere Maisanbau.

Schöning ist eine noch junge Ortschaft. Erst um 1600 taucht der Name „Schöninge“ auf, was soviel bedeutet wie „Schonung“, Niederwald. Schöning wurde damals hauptsächlich als Allemende bzw. Allgemeinheit zur Holznutzung und Beweidung durch Westerloher Bauern genutzt. Nur etwa ein Dutzend Bauern sind hier selbst angesiedelt, so etwa der Schõningmeier, Brockmeier (erbaut 1647) und Sporck.

Historische Person

Der Sporckhof ist 1595 die Geburtsstätte des später berühmten und kaiserlichen Reitergenerals Johann Sporck, der vom österreichischen Kaiser -Leopold I. ·1664 in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben wurde. Dieser Adelstitel wurde ihm verliehen für seinen großen Sieg gegen die Türken bei St. Gotthard an der Raab im Jahre·1664.

Entwicklung im 18. Jahrhundert

Erst nach 1803, als die politische Hoheit des Fürstbistums ·Paderborn endet und das Delbrücker Land preußisch wird, beginnt für Schöning eine weitere Besiedelung. Zu dieser Zeit wird  aus den Ortsteilen Lippling, Steinhorst und Schöning die Gemeinde „Westerloh“,gebildet.

1885 wird hier durch preußisch, königliche Verfügung eine Schule gebaut, die 1911 erweitert wurde. Im Jahre 1901 entsteht durch eine großzügige Spende der „Räthin“ Frau Tourtual eine Kapelle, die im Jahre 1922 zu einer Kirche erweitert wird. Dieser Erweiterungsbau wird maßgeblich mitfinanziert von Auswanderern in Amerika, die in Schöning oder der näheren Umgebung Beheimatet waren

Im Jahre 1902 bekommt Schöning eine Haltestelle der neuerbauten Eisenbahnstrecke „Sennelager-Wiedenbrück“ und damit Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Deutsche Bundesbahn, die diese Strecke 1958 von der Westfälischen Landeseisenbahn übernimmt, stellt den Personenverkehr sofort ein und betreibt nur noch Güterverkehr. Schöning wird Ende 1927 an das Stromnetz angeschlossen. In diesem Jahr entsteht auch der Friedhof hinter der Kirche.

1902

Neue Siedlungen

1960 entstehen an der Schöninger Straße Wohnhäuser und Geschäfte. Die Schnittker-Siedlung beginnt mit den ersten Wohnhäusern an der Friedrich-Richta-Straße, die nach dem beliebten Pastor Richta, benannt wurde, der als Ortsvertriebener aus Leubus bei Breslau von 1946-1968 in Schöning segensreich wirkte.

Durch die große Nachfrage nach Bauland von Bauwilligen waren die Lücken schnell geschlossen. Es folgte die Bebauung der Pater-Walter- Straße, diese erinnert an den Franziskaner Pater Walter Tecklenborg aus Wiedenbrück. Neben der seelsorglichen Tätigkeit in Schöning seit 1923 gestaltete er die neuerbaute Kirche, im Innern mit einem sehenswerten Bild des Weltgerichtes.

Durch das Baugebiet „Hessel” wurden die bestehenden Teilsiedlungen .miteinander verbunden und somit eine geschlossene Wohnlage im Ortskern geschaffen. Weiter vervollständigt wird dieses Ortsbild durch Neuerschließung des Baugeländes „Ahlers-Feld“. Hier werden in 1995/96 ca. 34 Wohneinheiten entstehen und der hohen Baulandnachfrage in Schöning entgegenwirken.

Die Blaskapelle Schöning

Im Januar 1925 wurde die Blaskapelle durch die Initiative des Herrn Franz Knies gegründet. 15 Einwohner des damals noch relativ dünn besiedelten Schöning, trafen sich in der Gaststätte Petermeier, jetzt Hessel, zur Gründungsversammlung. Der erste Kapellmeister war Franz Ewers aus Nordhagen. Er verstand es, allen Mitgliedern das nötige Wissen zu vermitteln und die Freude am Musizieren zu wecken.

Trotz einiger geschichtlicher Rückschläge (II. Weltkrieg) fanden sich auch 1950 wieder einige begeisterte Musikfreunde zusammen und führten unter Leitung von Johann Ewers (Nordhagen) und Paul Setter (Rietberg) die Blaskapelle zu neuer Blüte bis in den heutigen Tagen. Die jährlich stattfindenden Osterkonzerte sind heute ein nicht mehr wegzudenkendes Kulturgut in Schöning.

Die Liebe zum Sport

Die Idee zur Gründung eines Sportvereins kam im Jahre 1926. Durch reine Mundpropaganda trafen sich an irgendeinen Abend im Jahre 1926 junge Burschen und Männer, um in Petermeiers Wirtschaft den Schöniger Sportverein zu  gründen. Es wurde beschlossen sich der katholischen „DJK-Sportbewegung“ anzuschließen und so erhielt der Sportverein den Namen „DJK-Graf-Sporck Westerloh-Schöning“.

Im Jahre 1929 wurde ein Lehrer Bolte an die Schöninger Schule versetzt und weil sein Herz dem aktiven Sport gehörte, wurde im Verein ab sofort “Leichtathletik“ eingeführt, so das diese Sparte genauso wichtig wurde, wie Fußball. Und so können heute die über 400 Mitglieder des Sportvereins in Schöning ein breites sportliches Angebot in Anspruch nehmen, welches im Jahre 1983 durch Tennis erweitert wurde.

Kriegerverein

Leider liegen von der Gründungszeit des Kriegervereins keine genauen Unterlagen und Schriftstücke vor. Nachforschungen und Befragungen ergaben jedoch, dass man mit Bestimmtheit die Entstehung des Kriegervereins Schöning in das Jahr 1928 datieren kann.

So scharten sich einige entschlossene Männer um Karl Bonati und wählten ihn zu ihrem 1.Vorsitzenden. Nun nahm das Vereinsleben seinen ·Lauf und viele Feste, auch und besonders in den Nachbargemeinden, konnten gefeiert werden.

Erst mit den Zusammenbruch des 3. Reiches kam das Vereinsleben zum Erliegen . Aber es dauerte schon eine Zeit, bis sich nach 1945 wieder einige unentwegte Männer fanden, die das Vereinsleben wieder neu aufleben ließen. Diese schlossen sich dem Kriegerverein in Lippling an. Im Laufe der Jahre stieg die Mitgliederzahl und so konnte in Schöning eine neue Kompanie entstehen.·

Da aber die Mitgliederzahl immer weiter zunahm, trennte man sich in gutem Einvernehmen von den Lipplinger Kameraden im Jahre 1970/71 und nannte sich ab sofort „Kameradschaft ehemaliger Soldaten Schöning“. Um auch nichtgedienten Bürgern die Möglichkeit zu geben dem Verein beizutreten, ·wurde auf der Generalversammlung am23. März 1977 beschlossen, den Verein in “Soldaten-Bürgerkameradschaft Schöning umzubenennen.

Schützenverein

Da es mit der Zeit jedoch immer schwieriger wurde junge Männer für diesen Verein zu begeistern, wurde kurze Zeit später der Entschluss gefasst, sich dem „Schützenwesen“ anzuschließen. So wurde dann auf einer Generalversammlung am 5. Oktober 1979 beschlossen, die Soldaten-Bürgerkameradschaft Schöning  in den „Bürgerschützenverein” umzubenennen.

In der Zwischenzeit hat sich der „Bürgerschützenverein Schöning“ zum mitgliederstärksten Verein entwickelt und seine Schützenfeste bilden jedes Jahr die Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben des Ortes. Am 28. November 1980 fand eine außerordentliche Generalversammlung statt, in dem die Umbenennung des Bürgerschützenvereins in „Schützenbruderschaft St. Meinolf Schöning“ einstimmig geändert wurde. Mit Schreiben vom 18. Mai 1981 wurde die Aufnahme in den ·Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Köln bestätigt.

Tierpark Nadermann

Eine aufregende Geschichte ist der Besuch des privaten Tierparks „Nadermann“ in· Schöning. 1967 von Bernhard und Maria Nadermann ins ·Leben gerufen, hat sich der Tierpark mittlerweile zu einer echten Attraktion in Schöning und der weiteren Umgebung entwickelt. Jedes Wochenende von April bis Oktober besuchen hunderte, auswärtige Besucher diesen Privatzoo, um im Einklang mit der Natur und den zahlreichen Tieren, Entspannung und Erholung dort zu finden.

Eingebettet inmitten der Emswiesen wird der Tierpark „Nadermann“ durch einen “Campingplatz ergänzt . Schöne, gepflegte und komfortable Anlagen bieten den Besuchern ausreichende Urlaubs-und Erholungstage.

Volksbank Westerloh-Westerwiehe

Zu einer starken Gemeinschaft im Ort gehört auch ein starkes und gesundes Finanzwesen. So wurde am 27. Januar 1907 die Volksbank „Westerloh-Westerwiehe eG“ gegründet. Unter der Pflege seiner Gründer und der nachfolgenden Generationen hat sich die Kreditgenossenschaft in den zurückliegenden 90 Jahren nicht nur als lebensfähig, sondern leistungsstark erwiesen.

Sicherlich hat sich der Aufgabenbereich der Volksbank „Westerloh­ Westerwiehe eG“ im Laufe der Zeit immer erweitert und im Auf und Ab der wirtschaftlichen Blüte und kriegsbedingten Niedergang deutlich gezeigt, dass sie ihre Aufgaben auch zum Wohle der Bürger ernst nimmt.